In der letzen Nacht wurde in Iowa gewählt. Huckabee und Obama gingen als Sieger aus dieser ersten Wahlrunde hervor. Doch das Wahlverfahren, das in Iowa Tradition hat, das Caucusing, mutet deutschen Beobachtern seltsam an. Freie, gleiche und geheime Wahlen sind das Credo unserer Demokratie. Davon war in den Schulen, Gemeindehäusern und Turnhallen von Iowa wenig zu erkennen. Vor allem der letzte Punkt die geheime Wahl spielt in Iowa keine Rolle, denn es werden keine Stimmzettel sondern erhobene Hände gezählt.
Dazu verteilen sich die Anhänger von Hillary in der linken Ecke der Sporthalle, direkt hinter der Mittellinie versammeln siche Obamas Wähler und unter dem Basketballkorb die Fangemeinde von John Edwards. Somit ist bei großer Wahlbeteiligung höchste Aufmerksamkeit bei der Abstimung für die Kandidaten geboten.
Schließlich stehen die Wähler nicht in Zweierreihen, um korrekt durchgezählt zu werden, sondern tummeln sich dicht an der Konkurrenz, und es ist nicht einfach für die Wahlhelfer den Überblick beim Zählen der Stimmen zu behalten. Geheimnisse gibt es dabei nicht, gemeinsam mit Nachbarn, Kollegen und der Familie entscheidet man sich öffentlich für seinen Kandidaten. Dazu kommen die Wahlkampfteams die Unentschlossene bis zur letzten Sekunde vor der Abstimmung beschwatzen und auf ihre Seite ziehen wollen, was die geschäftige Dynamik der Situation eher verstärkt. Wer möchte da garantieren, dass jeder Arm gezählt und dem richtigen Lager zugeordnet wurde?
Im Deutschen Bundestag kommt es gelegentlich auch zu Unklarheiten bei der Stimmzählung. In diesem Fall tritt das Zählverfahren des sogenannten Hammelsprungs in Kraft. Jeder Abgeordnete muss leibhaftig durch einen Ausgang schreiten der für "Ja", "Nein" oder "Enthaltung" steht, um unmissverständlich seine Stimme abzugeben. Dabei wird der Wahlgang protokolliert, ganz so als würde der Hirte seine Schäfchen zählen. Ein Hammelsprung für Iowa? Die Wahl würde nicht geheimer, aber eindeutiger ablaufen.
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Genau so ist es--und schlimmer. In Iowa koennen registrierte Republikaner, Demokraten, und Unabhaengige am Caucus jeder Partei teilnehmen und dort abstimmen. Am Dienstag in der Primary in New Hampshire werden Unabhaengige wahrscheinlich wieder entscheiden, wer in den Vorwahlen der beiden grossen Parteien gewinnt und verliert.
Kommentiert von: Brigitte | 05. Januar 08 um 16:29 Uhr
Genau so ist es--und schlimmer. In Iowa koennen registrierte Republikaner, Demokraten, und Unabhaengige am Caucus jeder Partei teilnehmen und dort abstimmen. Am Dienstag in der Primary in New Hampshire werden Unabhaengige wahrscheinlich wieder entscheiden, wer in den Vorwahlen der beiden grossen Parteien gewinnt und verliert.
Kommentiert von: Brigitte | 05. Januar 08 um 16:29 Uhr