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Die Obama Connection

Von Ute Pannen

Ohne die Macht der Netzwerke zu begreifen, kann man heutzutage weder den Terrorismus bekämpfen, noch eine Wahl gewinnen. So fasste kürzlich der New York Times Kolumnenschreiber Roger Cohen
die aktuelle Lage zusammen. Mit The Obama Connection benennt Cohen den Grund für den Sieg Barack Obamas gegenüber Hillary Clinton in den Vorwahlen im US-Präsidentschaftswahlkampf. Er bezeichnet Clintons Strategie als noch im 20. Jahrhundert stecken geblieben. Mit der Zeit ist das Verständnis für internetbasierte Netzwerke auch bei John McCains Wahlkampfteam eingekehrt. So berichtet der konservative Online-Stratege Patrick Ruffini http://www.patrickruffini.com/about/
auf der techPresident-Website, dass McCain’s Website die von Barack Obama schlagen kann, indem sie jetzt zu einer Plattform wird.
Eine Lektion, die Web 2.0 die Wahl-Strategen bereits gelehrt hat, ist ein gutes Apllication Programming Interface (API), das erlaubt Twitter-Daten und Login-informationen für die Kandidatenseite wirksam einzusetzen.
Patrick Ruffini empfielt der McCain-Kampagne ihre Website mit Hilfe von API auf einen Stand zu bringen, der es möglich macht Netzwerke noch intensiver zu Nutzen, als Barack Obama dies tut. Wie das in der Praxis aussieht? Ganz einfach. Mit Hilfe einer McCain-API könnten alle Wahlkampf-Aktivitäten von Freiwilligen, auf der Kandidatenseite sichtbar werden. Zum Beispiel könnte die McCain-API mit Facebook-Applikationen verbunden werden, so dass Unterstützer ihre Aktivitäten auf der Kandidatenwebsite veröffentlichen können. Facebook Newsfeeds könnten aktualisiert werden mit Meldungen wie „Patrick Ruffini hat für John McCain gespendet“ oder Patrick Ruffini hat soeben 10 Unterstützer für McCain rekrutiert“. Gleichermaßen könnte der eigene Aktivitätsfluss wie das Rekrutieren von Freiwilligen, Unterschriften für Petitionen und Spenden auf der Kandidatenseite veröffentlicht und mit einer vorbereiteten Adressenliste kombiniert werden. In diesem Moment wird die McCain Website zur Plattform für aktiven Austausch der Freiwilligen untereinander. Suchbegriffe wie die Postleitzahl können helfen Gleichgesinnte in der unmittelbaren Nachbarschaft ausfindig zu machen. Diese Geocodierung kann unter anderem nützlich sein, um Wahlkampf-Veranstaltungen zu organisieren, die von den Webnutzern selbst nicht von der Kampagnenführung ausgehen. Die Kampagnen selbst können die Kontrolle über ihre Botschaft nicht mehr behalten. Wenn sie erfolgreich sind, verselbständigt sich die Kommunikation über den Kandidaten und wird für die Medien relevant. So ist auch Obamas Masssenbewegung ist für die Presse interessanter als seine Botschaft.
Die von Patrick Ruffini vorgeschlagenen API’s sind die logische Fortsetzung dieses Trends. Die Wähler bilden bereits virale Netzwerke auf Facebook, Twitter und anderen Kanälen. Aber es gibt noch keine Möglichkeit sie mit Aktionen auf den offiziellen Kandidatenseiten zu verbinden, denn wer einer Facebook-Gruppe beitritt bleibt bisher trotzdem unsichtbar für die Kampagenführung.
Natürlich rät der konservative Stratege Ruffini der McCain-Kampagne schnell zu handeln, denn er vermutet, dass Obamas Strategen bereits etwas Ähnliches vorbereiten.


Ein Blick auf McCains Website zeigt dass die Republikaner bereits einiges von Obama gelernt haben. Die Recruit 5 Friends-Applikation und die Get Involved-Spalte waren nicht von Anfang an vorhanden.

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Verfasst von Ute Pannen am 14. Juni 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Rassismus oder Reflexion?

von Ute Pannen
Mit einer umstrittenen Headline löste die als linksalternativ bekannte „tageszeitung“ (taz) große Diskussion nicht nur auf ihrem eigenen Blog aus. Bei vielen in Deutschland lebenden Amerikanern wird die Schlagzeile als extrem rassistisch wahrgenommen, während die taz-Redaktion der Ansicht ist, sie wollte nur zum Nachdenken anregen.
Bild_1_2 Die Überschrift spielt auf den Roman "Onkel Toms Hütte" von Harriet Beecher Stowe an. Stowe schrieb das Buch 1852 als Roman gegen die Sklaverei. Doch gilt, wie auch Spiegel-Online  berichtet, das Buch als vorurteilsbeladen und umstritten. Inzwischen ist der Terminus "Onkel Tom" eine Beleidigung für Schwarze , da er mit unterwürfigen Afroamerikanern assoziiert wird. Diese Diskussion über die pejorative Bedeutung des Begriffs scheint an den Deutschen ein Stück weit vorbegegangen zu sein. Gibt es doch in Berlin noch ein Stadtviertel und eine U-Bahn Station in Richtung Wannsee, die nach dem auch hierzulande populären Buch benannt worden sind. So mag sich bei dieser Headline mancher Berliner gefragt haben, ob Obama nach Schwanenwerder ziehen möchte. In diesem Fall sollte die kulturelle Differenz zwischen Amerika und Deutschland in der Wahrnehmung des Buches mitbedacht werden. Sie spielt eine Rolle, auch wenn grundsätzlich in jedem Witz ein ernster Kern steckt, der mehr über den verrrät, der ihn erzählt, als über das Thema selbst. Die taz, die sich gerne selbst als linksintellektuelles Blatt gibt, ignoriert in diesem Fall, die transatlantische Weiterentwicklung des Begriffs anstatt darüber zu informieren. Aber immerhin hat sie uns damit eine neue Debatte beschert. Hier ein paar Ausschnitte daraus.

Verfasst von Ute Pannen am 10. Juni 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Was passiert eigentlich auf Facebook?

von Ute Pannen
Heute wurde ich von einem Freund eingeladen Mitglied seiner Facebook http://www.facebook.com -Gruppe zu werden und stellte fest, dass die Namen dieser Gruppen immer länger werden. Seit heute bin ich also Mitglied der Gruppe „ Americans Against a third Bush Term – A McCain Presidency“, die nun 41 Unterstützer hat.

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Die Selbstdefinition der Gruppe beginnt mit dadaistisch anmutenden Wortspielen wie „... against a John Bush, George McCain ... John McCain presidency.“ Dann geht sie in populistische Klagen über die Benzinpreise über und endet mit dem ironischen Satz „Yeah John, we’re right where we wanna be.“

Wer sich zu dieser Gruppe hingezogen fühlt, hat verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren. Zum einen gibt es den Link, der dazu auffordert weitere Freude in die Gruppe einzuladen, zum anderen den View Discussion Bord-Link. Er bietet die Chance sich selbst mit Kommentaren einzubringen und ähnlich wie auf Blogs Diskussionen anzustoßen. Die Americans Against a third Bush Term  - A McCain Presidency-Gruppe hat bisher zwei Diskussionsbeiträge.

Andere Beiträge können nur von dem Gruppen-Administrator gepostet werden. Die Rubrik Recent News beispielsweise informiert über John Mc Cains Politik, die Bushs Steuerkürzungen für Reiche fortsetzen will, den Krieg im Irak weiterführen möchte und vieles mehr. Außerdem bezeugen Fotos die innige Freundschaft zwischen Bush und McCain, während die Applikation Video bislang ungenutzt beibt. Allerdings findet sich unter der Kategorie Postet Items ein Video mit peinlichen Momenten Mc Cains und unter anderen findet man dort einen satirischen Artikel
zu John Mc Cains Haltung zur Homoehe.
Facebook bietet also beste Möglichkeiten Anti-Campaigning zu betreiben und viral zu verbreiten. Schauen wir uns doch einmal an, welche politischen Gruppen derzeit bei Studi-VZ in Deutschland entstehen. Da wäre die Gruppe Angela Merkel Bundeskanzlerin der Herzen – wir lieben Dich   (2 Mitglieder) oder Anti-Gruppen wie Wenn Kurt Beck Kanzler, wird wandere ich aus!  Niemand polarisiert jedoch so sehr wie Claudia Roth, um die sich ein Fanclub (183 Mitglieder) und die Gruppe Ich hasse Claudia Roth (448 Mitglieder) ranken. Außerdem häufen sich zu ihrer Person Geschmacklosigkeiten wie Gott hasst Claudia Roth (4 Mitglieder), Burkapflicht für Claudia Roth (38 Mitglieder) und Ich bremse nicht für Claudia Roth (69 Mitlgieder). Die Gruppe Ich war mit Guido Westerwelle in der Sauna (7 Mitglieder) zeigt, dass sich nicht alle Studi-VZ-Gruppen in die normativen Kategorien von Pro und Contra, von Campaigning und und Anti-Campaigning einordnen lassen. Zur Wahlkampfkommunikation eignet sich Studi-VZ ohnehin nur sehr eingeschränkt. Es gibt weder ein Discussion Bord, noch Recent News, Videos oder Postet Items. Bei der Entscheidung zu einer Gruppenmitgliedschaft auf Studi-VZ handelt sich demnach eher um das Abgeben eines Statements. Die einzigen aktiven Partizipationsmöglichkeiten bestehen in dem Einladen weiterer Gruppenmitglieder und dem Melden von Gruppen, die möglicherweise die Gefühle oder Moralvorstellungen der Teilnehmer verletzen.

PS: Um die Gruppen in Facebook oder Studi-VZ zu sehen oder ihnen beizutreten, muss man sich vorher in den Netzwerken registrieren.

Verfasst von Ute Pannen am 08. Mai 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Netzwerke sind die Revolutuion

von Ute Pannen
Am Freitag hielt der Techpresident-Blogger Micha L. Sifry zum Ausklang der Politics Web 2.0-Konferenz in London einen Vortrag über die Rolle von Web 2.0 im US-Wahlkampf: Die Netzwerke sind die Revolution, lautet sein Credo, dass sich an einer simplen Frage festmachen lässt. Was ist mächtiger, eine E-Mail-Liste mit 1 Million Adressen versand von Bill Clinton oder ein Netzwerk von 1000 Bloggern?
Anhand von drei Punkten zeigte Micha L. Sifry in welche Richtung die Zukunft weist: Message, Basis-Mobilisation und Fundraising

Die Message können die Wähler zu Hause durchaus besser vermitteln, als die Kampagnen-Zentrale. Allein die YouTube–Videos Vote Different  (5Mio Zuschauer), Yes We Can
(14 Millionen Zuschauer) und Hillary and the Band (400.000 Zuschauer) haben enorme Aufmerksamkeit erreicht. Phil de Vellis der Produzent des Vote Different-Videos sagte einmal in der Huffington Post, dass er das Video konzipiert hat, um zu zeigen, wie ein einzelner Bürger den Wahlkampf beeinflussen kann.

Die Mobilisation von Freiwilligen geht von den Grassroots-Netzwerken selbst aus. So hat Joe Antony mit MySpace for Obama www.techpresident.personaldemocracy.com/node/301 die Massen aufgerufen. Farouk olu Aregbe aktivierte Million Strong for Obama bei Facebook. Websites wie www.Meetup.com und www.eventful.com halfen tausende Menschen vor Ort zu mobilisieren.

Nicht zuletzt spiegelt sich die Grassroots-Aktivität und das Netzwerken auch in der Fundraising-Struktur Barack Obamas wider. Er spricht nicht die großen Geldgeber an, sondern den “kleinen Mann”, dessen 20$ Spenden im Gegensatz zu Großspenden auch mehrfach eingehen dürfen. Auch die Grassroots-Organisation Move On www.moveon.org unterstütze Obama, indem sie ihr Netzwerk zum Fundraising aktivierte.
Die Lektion lautet also: Netzwerke sind einflussreicher, als E-Maillisten.

Verfasst von Ute Pannen am 25. April 08 | Permalink | Kommentare (1) | TrackBack (0)

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Hillary blickt zurück, um nach vorn zu ziehn

von Ute Pannen
Das strahlende Lächeln der zweijährigen Hillary im weißen Rüschenkleid steckt an. Ihre blonden Locken wippen mit, wenn sie ausgelassen über den Rasen läuft und uns ihre Hand entgegenstreckt, als wolle sie uns mitnehmen zu einem Ausflug nach Scranton in Pennsylvania.
“Hillary 1950” heißt, der Wahlkampfspot, in schwarz-weiß-Ästhetik und mit Pianoklängen unterlegt, der Original-Film- und Fotoaufnahmen benutzt. Er gibt Hillary Clintons Wahlkampf-Stil eine neue Richtung, denn während sie bislang themenbezoge Spots, besonders mit wirtschaftlichem Schwerpunkt bevorzugte, spricht sie nun die Emotionen der Wähler an. Sie erzählt von ihren Sommerferien in Scranton wo ihr Vater aufgewachsen ist und ihr Großvater in einer Fabrik arbeitete. Dort verbrachte sie die Sommerurlaube in einem bescheidenen Ferienhaus, das weder Heizung noch Dusche hatte, “just the joy of family”.
Das sollte genug Identifikationsfläche bieten für die Wähler in Pennsylvania. Nicht nur, um am 22. April ihre Stimme für Hillary Clinton abzugeben, sondern auch, um für sie zu spenden. Clintons Wahlkampfteam verschickt den Werbespot derzeit per E-Mail, um für Spenden zu sammeln und ist sich seiner neuen Strategie durchaus bewusst. So schreibt Wahlkampfchef Terry McAuliffe
“Lernen Sie Hillary von einer neuen Seite kennen.”

“Hillary 1950”

Barack Obama verbrachte insbesondere zu Beginn seiner Kampagne viel Zeit damit von seiner Kindheit  und der Geschichte seiner Familie zu berichten, die die idealtypische Erzählung des amerikanischen Traums verkörpert. Während Hillary Clinton unter dem Einfuss ihres mittlerweile entlassenen Wahlkampfstrategen Mark Penn, auf Erfahrung und inhaltliche Überlegenheit setzte, zog Barack Obama an ihr vorbei, in die Herzen der Amerikaner. Dort will nun auch Hillary Clinton hin und erzählt, während man sie an der Hand ihres Vater sieht, dass sie mit dem amerikanischen Traum erzogen wurde.
“Ich habe immer noch Vertrauen in diesen Traum. Er ist ein wenig in Vergessenheit geraten, aber wir alle müssen ihn wieder träumen. Und ich verspreche: Das werde ich!”

Verfasst von Ute Pannen am 14. April 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Die soziale Dimension der Politik

von Ute Pannen

Nach einer Studie des PEW- Meinungsforschungsinstituts nimmt der Gebrauch sozialer Netzwerke und Videos im US-Wahlkampf stark zu. Die Untersuchung zeigt, dass sich unter den jungen Amerikanern ein neues Medienverhalten verzeichnen lässt. Nachrichten werden nicht mehr in erster Linie aus Tageszeitungen oder Nachrichtensendungen im Fernsehen entnommen, sondern aus E-Mails von Freunden. Damit werden die Jugendlichen nicht nur zu Konsumenten von Nachrichten, sondern auch zu Sendern.
In der New York Times wird die 25 jährige Lauren Wolfe zitiert, die als „president of College Democrats of America“ aktiv ist: „Oft lese ich eine interessante Meldung im Internet und sende die URL an zehn Freunde.“ Sie fügt hinzu, dass sie lieber einen Artikel liest, der sie in einer E-Mail eines Freundes erreicht, als den Artikel selbst in der Zeitung zu suchen. Somit wächst die Bedeutung sozialer Netzwerke wie Facebook
und sozialer Medien wie YouTube von reinen Unterhaltungsformaten zu Nachrichtenmedien. Dieses Phänomen lässt sich auch in den Kampagnen der Kandidaten beobachten. Allen voran nutzt Barack Obama die Möglichkeiten des wachsenden Interesses an Web 2.0.: Als Barack Obama im Januar auf die letzte „State of the Union“-Rede von George W. Bush mit einem fünfminütigen Video-Kommentar  reagierte, erreichte diese Rede wenig Aufmerksamkeit von Zeitungen und Fernsehen. Aber das Video war vielmehr für das Internet geschaffen und schnell auf YouTube veröffentlicht, wo es auf der Liste der populärsten Videos erschien und auf Googles Liste der meist gebloggten Themen. Es wurde über 1,3 Millionen Mal angeschaut und von mehr als 500 blogs verlinkt. Außerdem zirkulierte es weit reichend in sozialen Netzwerken wie Facebook. Zwei Drittel der unter 30-jährigen amerikanischen Web-Nutzer, geben an Soziale Netzwerke zu nutzen, während unter 20% der älteren sich dort registrieren.
My Space und Facebook dienen auch als Bindeglied zu den Kandidaten. Die Nase vorn hat in diesem Rennen, um die Wählergunst eindeutig Barack Obama mit zirka 1 Million „Freunden“ auf den beiden Webseiten. Hillary Clinton, seine Rivalin innerhalb des demokratischen Lagers, folgt mit kaum 330.000 „Freunden“ und der Republikaner John McCain verzeichnet dort über 140.000 Anhänger.

Nach Angaben des PEW Instituts haben vier von zehn jungen Wählern Kandidaten-Reden, Interviews und Spots im Internet angesehen. Sie bezeichnen die Online-Diskussionen und Videos als relevante Quelle für Wahlkampinformationen. So war in den Tagen nach Barack Obamas „Speach on Race"
der Link zu dem Video und dem Text, das meistversandte Thema auf Facebook.

Verfasst von Ute Pannen am 09. April 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Merci McCain

Von Ute Pannen
Pünktlich zu John McCains Frankreich Besuch lancierte die linke „Campaign for America’s Future“ am Wochenende ein Video im Internet . In trashiger Collage-Ästhetik untermalt von Akkordeonklängen eines Pariser Straßencafés präsentiert der Anti-Campagning-Spot John McCain vor dem Triumphbogen und am Fuße des Eiffelturms. Eine Off-Stimme bedankt sich in französischer Sprache bei McCain für die zehntausendetausenden Arbeitsplätze, die durch seine Beihilfe nun an die französiche Firma Airbus gingen und nicht and den amerikanischen Konkurrenten Boing.

Ursprünglich hatte die Air Force die Tankflugzeuge bei Boing leasen wollen, für teure 20 Milliarden Dollar. Jenen überteuerten Deal hatte McCain vor Jahren platzen lassen. Das habe, so erinnert McCain gerne in seinen Wahlkampfreden, dem US-Steuerzahler satte 6,2 Milliarden Dollar gespart.
Boing Lobbyisten werfen McCain nun vor, Mitarbeiter seiner Kampagne hätten für Airbus die Strippen gezogen. Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung bestreitet McCain erbost irgendeine Form von Unterstützung für Airbus geleistet zu haben.
Das Ziel dieser Attacke ist eindeutig: McCains Image des Kriegshelden und Patrioten soll angekratzt werden. Mit über 30.00 Clicks auf You Tube hat das Video schon seine Spuren in der Öffentlichkeit hinterlassen.

Verfasst von Ute Pannen am 26. März 08 | Permalink | Kommentare (1) | TrackBack (0)

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MoveOn: Grassroots-Videos für Obama

von Ute Pannen
MoveOn.org, die größte amerikanische Graswurzel-Bewegung schreibt jetzt einen Video-Wetbewerb für Barack Obama aus. MoveOn.org fordert Filmemacher - ganz gleich ob absolute Amateure oder vollkommene Profis – auf, ein „30 Sekunden für Obama“-Video zu produzieren. Mit Hilfe der Graswurzel-Bewegung hat Barack Obama bereits die Stimmen der meisten Deligierten erhalten. Aber das Rennen ist noch nicht vorbei und MoveOn.org hat sich vorgenommen Barack Obama über die Zielgerade zu ziehen. MoveOn.orgs Geschäftsführer, Eli Pariser, berichtet in einem Video auf der MoveOn-Webseite von ihrem ersten Wettbewerb „30 Sekunden Bush“ aus dem Jahr 2004. Von den damals 2 Millionen Internet-Aktivisten produzierten 1.512 ein Anti-Bush-Video. Das war das erste Mal, dass Menschen aus dem wirklichen Leben politische Werbe-Videos gedreht haben. Unter den Ergebnissen waren unglaublich kreative Leistungen, die MoveOn landesweit im Fernsehen ausgestrahlt hat.
Diesmal heißt es „30 Sekunden für Obama“ und die Frist zum einreichen des Videos ist der 1. April: „Wir zählen auf Dein fantastisches Video, das in den nächsten drei Wochen bei uns eingeht“, lautet der Apell. Dann werden MoveOn-Mitglieder, Top Künstler, Netroots-Experten und professionelle Filmemacher die Sieger auswählen. Zu der Jury gehören unter anderen Stars wie der Schauspieler Matt Damon und der Sänger Moby. Das beste Video wird auch diesmal landesweit im US-Fernsehen ausgestrahlt und der Sieger erhält eine Videoausrüstung im Wert von 20.000$.

Verfasst von Ute Pannen am 17. März 08 | Permalink | Kommentare (2) | TrackBack (0)

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Web 2.0-Wähler

von Ute Pannen


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Wenn es um soziale Netzwerke geht, ist Fred Stutzman, Autor auf dem Webblog TechPresident Muttersprachler. Facebook, You Tube, Twitter – diese Dienstleistungen sind tief in seinen Alltag integriert. Er stellte in dieser Woche die Bedeutung von Web 2.0 für den Amerikanischen Wahlkampf vor.

Soziale Medien sind nie die alleinigen Kampagnenintrumente, aber sie unterstützen die Stoßkraft und Eigendynamik einer Bewegung. Barack Obmas Momentum bietet das beste Beispiel, wie soiale Netzwerke Wähler aktivieren können: online und offline. Sie spendeten, sendeten E-Mails, SMS und You Tube Videos, doch allem voran generierten sie Aufmerksamkeit und Interesse.

In diesem US-Wahkampf interagieren eine beträchtliche Zahl von Wählern auf sozialen Netzwerken mit ihren Kandidaten. Millionen schauten You Tube Videos an, tausende pflegen facebook-Freundschaften mit Kandidaten. Diese Wähler tragen massiv zur Verbreitung von Informationen rund um die Kandidaten bei und manche von ihnen nehmen wichtige Funktionen ein. Wer sind also diese Web 2.0-Wähler? Offensichtlich gibt es verschiedene Typen. Ich illustriere hier nur einige.

1. Der Schaufenster-Typus
Nach Angaben des Pew Research Centers haben fast 70 Millionen Amerikaner ein Profil auf Sozialen-Netzwerkseiten und viele Millionen haben sich You Tube Videos angesehen. Der Schaufenster-Typus repräsentiert die große Mehrheit der Web 2.0-Wähler. Sie nehmen aus der Distanz am Geschehen auf den sozialen Netzwerken teil: Sie Schauen Videos an, beobachten Freunde wie diese in sozialen Netzwerke politische Positionen einnehmen, aber sie nutzen sie nicht selbst zur politischenMeinungsäußerung. Das Pew Forschungsinstitut http://people-press.org/reports/display.php3?ReportID=384 geht davon aus, dass fast ein Viertel der Amerikaner einen Teil ihrer politischen Informationen aus dem Internet zieht. Man kann sich also vorstellen wie verbreitet der Schaufenster–Typus ist.

2. Die Zehen-Eintunker
Die Zehen Eintunker gehen einen Schritt weiter als die Schaufester-Typen, sie kommunizieren ihre Interessen aktiv in sozialen Netzwerken. Sie unterstützen Kandidaten auf Facebook oder nutzen traditionelle Möglichkeiten wie E-mails, um im Sinne von viralem Marketing eine politische Botschaft zu verbreiten. Die Gruppe der Zeh-Eintunker ist kleiner und jünger als die der Schaufenster-Typen. Nach Angaben von Pew pflegen 3% der Amerikaner eine „Freundschaft“ mit einem Kandidaten innerhalb eines sozialen Netzwerkes.

3. Der Kommunikator
Der Kommunikator ist in etwa die Person, die man als Web 2.0-Muttersprachler bezeichnen würde. Sie beutzen Blogs, Foren oder soziale Netzwerke, um ihre politische Information zu streuen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass sie selber Blogger sind, aber sie nutzen sie gelegentlich um Botschaften zu versenden. Laut der Blogads 2008-Erhebung haben 17% der Leser politscher Blogs ihren eigenen Blog. Die Kommunikatoren sind wichtige Produzenten von Inhalten in sozialen Netzwerken.

4. Experte
Zu den Experten auf dem Gebiet des sozialen Netzwerkens gehören zum Beispiel die 14.000 Amerikaner, die Barack Obama auf Twitter begleiten. Außerdem posten sie Videos auf You Tube und richten ihre facebook-Profile vollkommen auf die Verbreitung ihres Kandidaten aus. Manche Experten haben Freundschaften zu John Edwards auf 14 verschiedenen sozialen Netzwerken eingerichtet. Sie sind diejenigen, die beim Anstoßen einer viralen Kampagne eine wichtige Rolle spielen. Sie kommunizieren mit anderen Multiplikatoren und dienen als Testlauf für neue Initiativen.

Es sind interessante Parallelen zwischen diesen Gruppen zu beobachten. Sowohl Schaufenster-Typen als auch Experten neigen dazu im Internet zu spenden. Beide besuchen die Kandidaten-Webseiten und abbonieren Newsletter. Der Unterschied liegt nicht im Konsumieren von Nachrichten, sondern im selber produzieren.

Soziale Netzwerke sind also zu einem wichtigen Instrument des US-Wahlkampfes geworden, weil jeder der etwas zu sagen hat, das auch tun kann. Die Zahl der Schaufenster-Typen überwiegt natürlich über allen anderen, aber mit der Zeit entwickeln sich immer mehr Wähler zu Web 2.0-Muttersprachlern. Es ist eine Langzeitentwicklung, aber eine viel versprechende - auch für Deutschland.

Verfasst von Ute Pannen am 09. März 08 | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)

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Die Medien und ihre Favoriten

von Ute Pannen Dass sich im US-Wahlkampf Favoriten herausbilden liegt nicht nur an den Kandidaten selbst, sondern an der Meinungsmache der Medien, die ihre Lieblinge ins beste Licht rücken. Als ein schillerndes Beispiel dient ein in der New York Times erschienener Leserbrief, der aufzeigt, wie unterschiedlich Hillary Clinton und Barack Obama von der Presse dargestellt werden. Die Leserin Donna Lawler machte sich die Mühe alle Adjektive und Umschreibungen die die New York Times Journalistin Maureen Dowd in ihrer Kolumne für Hillary Clinton und ihren Konlurrenten Barack Obama benutze, heruaszuschreiben. Das Ergebnis ist verblüffend: „verzweifelt, Urschrei, drohend, griesgrämig, verwirren, bedrückt, ausflippen, missgünstig, wimmernd, Erfahrung, grün vor Neid, Wahrsagerin, Wasserfall, benommen, beunruhigend, strampelnd, gereitzt, witzlos, sarkastisch“ Diesen beleidigenden Tönen gegenüber Hillary Clinton steht ein Lobgesang für Barack Obama entgegen; „Goldjunge, sonnig, Stetigkeit, blendend, Reiz, außergewöhnlich wohl in seiner Haut“ Dass die Redaktuerin Maureen Dowd in ihrem Artikel die Aufgeschlossenheit der Presse gegenüber Hillary Clinton begrüßt, klingt wie schlechte Ironie, wenn man die Reihe der genannte Zitate betrachtet. Diese ungleichheit in der Darstellung der Kandidaten fiel am Wochenende auch der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf. Sie konstatierte, dass die Senatorin Clinton von den Medien in die Rolle der Zicke gedrängt wird, während diese zugleich ein „Obamomentum“ schaffen. Jedes auch nur annähernd rassistische Argumentationsmuster ist ein starkes Tabu; sexistische Äußerungen gelten dagegen als nicht besonders fair. Ein Beispiel dafür ist der Kommentar des rechten Radio Moderators Rush Limbaugh. Er meint Amerika sei noch nicht bereit zuzusehen, wie sein Präsident sich vor ihren Augen in eine alte Frau verwandelt. Schade nur, dass die FAZ sich in ihrer Überschrift „Plädoyer für eine Zicke“ eben geanau dieser Rollenstereotypen Rhetorik bedient, die sie anklagt. Hillary Clinton gehört derzeit nicht zu den Favoriten der Medien. Auf der Webseite Drudge Report ist die Senatorin mit dieser Bildunterschrift abgebildet: DU TEUFEL, HILLARY...“Bild_3_3

Verfasst von Ute Pannen am 03. März 08 | Permalink | Kommentare (3) | TrackBack (0)

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