von Ute Pannen
Heute wurde ich von einem Freund eingeladen Mitglied seiner Facebook http://www.facebook.com -Gruppe zu werden und stellte fest, dass die Namen dieser Gruppen immer länger werden. Seit heute bin ich also Mitglied der Gruppe „ Americans Against a third Bush Term – A McCain Presidency“, die nun 41 Unterstützer hat.
Die Selbstdefinition der Gruppe beginnt mit dadaistisch anmutenden Wortspielen wie „... against a John Bush, George McCain ... John McCain presidency.“ Dann geht sie in populistische Klagen über die Benzinpreise über und endet mit dem ironischen Satz „Yeah John, we’re right where we wanna be.“
Wer sich zu dieser Gruppe hingezogen fühlt, hat verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren. Zum einen gibt es den Link, der dazu auffordert weitere Freude in die Gruppe einzuladen, zum anderen den View Discussion Bord-Link. Er bietet die Chance sich selbst mit Kommentaren einzubringen und ähnlich wie auf Blogs Diskussionen anzustoßen. Die Americans Against a third Bush Term - A McCain Presidency-Gruppe hat bisher zwei Diskussionsbeiträge.
Andere Beiträge können nur von dem Gruppen-Administrator gepostet werden. Die Rubrik Recent News beispielsweise informiert über John Mc Cains Politik, die Bushs Steuerkürzungen für Reiche fortsetzen will, den Krieg im Irak weiterführen möchte und vieles mehr. Außerdem bezeugen Fotos die innige Freundschaft zwischen Bush und McCain, während die Applikation Video bislang ungenutzt beibt. Allerdings findet sich unter der Kategorie Postet Items ein Video mit peinlichen Momenten Mc Cains und unter anderen findet man dort einen satirischen Artikel
zu John Mc Cains Haltung zur Homoehe.
Facebook bietet also beste Möglichkeiten Anti-Campaigning zu betreiben und viral zu verbreiten. Schauen wir uns doch einmal an, welche politischen Gruppen derzeit bei Studi-VZ in Deutschland entstehen. Da wäre die Gruppe Angela Merkel Bundeskanzlerin der Herzen – wir lieben Dich (2 Mitglieder) oder Anti-Gruppen wie Wenn Kurt Beck Kanzler, wird wandere ich aus! Niemand polarisiert jedoch so sehr wie Claudia Roth, um die sich ein Fanclub (183 Mitglieder) und die Gruppe Ich hasse Claudia Roth (448 Mitglieder) ranken. Außerdem häufen sich zu ihrer Person Geschmacklosigkeiten wie Gott hasst Claudia Roth (4 Mitglieder), Burkapflicht für Claudia Roth (38 Mitglieder) und Ich bremse nicht für Claudia Roth (69 Mitlgieder). Die Gruppe Ich war mit Guido Westerwelle in der Sauna (7 Mitglieder) zeigt, dass sich nicht alle Studi-VZ-Gruppen in die normativen Kategorien von Pro und Contra, von Campaigning und und Anti-Campaigning einordnen lassen. Zur Wahlkampfkommunikation eignet sich Studi-VZ ohnehin nur sehr eingeschränkt. Es gibt weder ein Discussion Bord, noch Recent News, Videos oder Postet Items. Bei der Entscheidung zu einer Gruppenmitgliedschaft auf Studi-VZ handelt sich demnach eher um das Abgeben eines Statements. Die einzigen aktiven Partizipationsmöglichkeiten bestehen in dem Einladen weiterer Gruppenmitglieder und dem Melden von Gruppen, die möglicherweise die Gefühle oder Moralvorstellungen der Teilnehmer verletzen.
PS: Um die Gruppen in Facebook oder Studi-VZ zu sehen oder ihnen beizutreten, muss man sich vorher in den Netzwerken registrieren.